Hyaluron Spritzen bei Arthrose & Gelenkentzündungen
In letzter Zeit wird vermehrt darüber berichtet, dass Hyaluron Spritzen bei Arthrose und anderen Arten von Gelenkentzündungen helfen sollen. Doch ist das wirklich der Fall und was kann Hyaluronsäure bei Gelenkbeschwerden wirklich ausrichten?
Generell handelt es sich um einen Stoff, der vom menschlichen Körper produziert wird und ein wichtiger Bestandteil in Knorpel und Gelenkflüssigkeiten ist. Bei Schmerzen und Gelenkentzündungen, etwa im Bereich von Knie oder Hüfte, wirkt die injizierte Hyaluronsäure wie ein Schmiermittel. Zudem hat sie eine entzündungshemmende Wirkung und lindert die Beschwerden für einen bestimmten Zeitraum. Was es noch alles über die Hyaluron Injektionen zu wissen gibt, welche Nebenwirkungen möglich sind und wie teuer die Spritzen sind, erfahren Sie in diesem Artikel
Wie ist der Verlauf der Hyaluron Spritzen / Injektionen bei Arthrose?
Handelt es sich um eine akute Arthrose, so wird das Hyaluron direkt ins betroffene Gelenk gespritzt. So kann der Stoff an der betroffenen Stelle wirken, und zwar im Rahmen einer Infiltrationstherapie. Mittels der Hyaluron Spritzen ist es möglich, die Beweglichkeit des Gelenks und die Gleitfähigkeit im Bereich der Knorpel zu verbessern. Gleichzeitig wird der Verschleiß der Gelenke für eine gewisse Zeit gemildert. Voraussetzung ist, dass noch Knorpel im Gelenk vorhanden ist.
Die Hyaluronsäure Spritzen können in nahezu alle Gelenke gemacht werden. Meistens erfolgt eine Infiltrationstherapie im Bereich von Knie, Hüfte oder Sprunggelenk, aber auch andere Gelenke lassen sich damit behandeln.
Bei Spritzen in das Hüftgelenk wird ein der Regel eine Lokalanästhesie gemacht und oft wird der Weg der Injektionsnadel via Utraschall überwacht. So ist eine zielgerichtete Injektion möglich.
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Wie hoch sind die Kosten der Spritzen bzw. Injektionen?
Generell kosten Hyaluron Injektionen zwischen 30 und 50 Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für den eingesetzten Wirkstoff. Bei einer Behandlung, je nach Region, werden meist zwischen 3 und 5 Injektionen vorgenommen. So bewegt sich der Gesamtpreis für die Therapie zwischen 300 und 500 Euro. Sie erhalten einen individuellen Kostenplan vor Beginn der Infiltrationstherapie.
Durch gezielte Hyaluronsäure Spritzen ist es möglich, die Symptome zu mildern. Die Ursachen für die Arthrose werden nicht behandelt, aber eine vorübergehende Verbesserung der Lebensqualität lässt sich erreichen. Stecken mechanische Ursachen oder falsche Bewegungsabläufe hinter der Arthrose, so ist eine kausale Arthrosetherapie angebracht. Diese Therapie geht die Ursache der Arthrose an, und zwar mit speziellen gymnastischen Übungen. Werden parallel dazu Hyaluron Injektionen verabreicht, so ist es möglich, die Übungen ohne Schmerzen auszuführen.
Wie entsteht Arthrose / Gelenkentzündung und ist diese schmerzhaft?
Bei einer Arthrose wird die Gelenkflüssigkeit dünner und so wird bei Gelenkbewegungen mehr Reibung erzeugt. Zusätzlich verliert der Knorpel seine Wirkung als Stoßdämpfer und unter Belastung ist kein ausreichender Schutz des Gelenks mehr gegeben. Es kommt zu einem Gelenkverschleiß, der sich nicht mehr einfach heilen lässt. Knorpelmasse, die sich einmal reduziert hat, lässt sich nicht wieder aufbauen. So ist bei Arthrose nur eine Linderung der Symptome möglich. Arthritische Gelenkentzündungen können in allen Gelenken auftreten. Meist zeigen sie sich aber im Bereich von Hüfte und Knie.
In einem frühen Stadium treten noch keine Schmerzen auf. Dies ist erst bei fortgeschrittener Arthrose der Fall, wenn es zu einer Schädigung des Knorpels gekommen ist. In der Folge wird auch der Knochen in Mitleidenschaft gezogen und die Gelenkflüssigkeit tritt aus, beziehungsweise dringt in den Knochen ein. Eine Entzündung entsteht und das Gelenk schmerzt. Je nach Ausprägung der Schmerzen kann es sein, dass manche Bewegungen nicht mehr möglich sind. So ähneln die Schmerzen meist denen, die bei einer Verstauchung oder einer Prellung des Gelenks auftreten. Oft ist das betroffene Gelenk steif, geschwollen und fühlt warm an.
Bei einer Gelenkentzündung ist schnelles Handeln unabdingbar. Unbehandelt führt eine Arthrose dazu, dass Bindegewebe abgebaut, welches die Knorpelzellen umgibt. So würde der Verschleiß des Knorpels noch schneller voranschreiten.
Wie werden die Hyaluronsäure Spritzen bei Arthrose bzw. Gelenkentzündungen angewandt?
Bevor Ihnen Hyaluron Injektionen verabreicht werden können, ist eine Voruntersuchung durch einen Facharzt unerlässlich. Dieser kann den Schweregrad der Arthrose feststellen und basierend auf der Diagnose die passende Art von Hyaluronsäure auswählen. Grundsätzlich wird zwischen zwei Typen unterschieden:
- Hochmolekulares Hyaluron – zur Schmerzstillung und Entzündungshemmung in den Gelenken
- Niedermolekulares Hyaluron – bei akuter Gelenkentzündung in Kombination mit geschwollenen und schmerzenden Gelenken
Die hochmolekulare Hyaluronsäure kommt dann zum Einsatz, wenn noch Knorpel vorhanden ist und das Gelenk nicht geschwollen ist. Dieser Hyaluron-Typ unterstützt den Knorpel in seiner Funktion, was gleichzeitig die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks verbessert.
Der niedermolekulare Typ, was bedeutet, dass der Aufbau der Hyaluronsäure von kurzkettigen Poylmeren bestimmt wird, bietet sich bei der Behandlung von akuter Arthrose an. Sie hemmt die Entzündung im Gelenk und reduziert die Schmerzen. Würde bei einer akuten Gelenkentzündung hochmolekulares Hyaluron eingesetzt, so würden sich die Symptome deutlich verschlimmern. Handelt es sich um eine nicht akute Arthrose, bietet sich auch eine Kombinationstherapie von niedermolekularen und hochmolekularen Hyaluronsäuren an. Dies sorgt für eine längere Wirksamkeit der Behandlung.
Handelt es sich um eine minimale Schädigung des Gelenks, so ist oft schon eine Spritze ausreichend, um die Beschwerden zu lindern. Fortgeschrittene Schädigungen von Knorpel und Gelenk erfordern zwischen 3 und 5 Sitzungen. Der Abstand zwischen den einzelnen Injektionen beträgt etwa eine Woche.
Hyaluron wird vom Körper wieder abgebaut, sodass nach etwa 12 Monaten wieder Hyaluronsäure Injektionen vorgenommen werden sollten. Bei Arthrose in einem fortgeschrittenen Stadium empfiehlt sich ein Behandlungsturnus von sechs Monaten.
Welche Nebenwirkungen können entstehen?
Generell treten wenig Nebenwirkungen bei einer Hyaluron Injektion auf, da es sich um eine körpereigene Substanz handelt. So kommt es etwa in 8 Prozent der Fälle dazu, dass es zu Schmerzen oder Schwellungen rundum das behandelte Gelenk. In sehr seltenen Fällen kommt es zu einer Infektion im Bereich der Einstichstelle oder in den Gelenken selber.
Es gibt allerdings auch einige Faktoren, die eine Hyaluron Injektion ausschließen. Dies trifft etwa zu, wenn sie ein Ekzem oder eine Entzündung der Haut im Behandlungsbereich haben. Bei Tumoren ist eine Behandlung mit diesem Wirkstoff ebenfalls ausgeschlossen. Auch die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten kann ein Ausschlussgrund sein. Aus diesem Grund ist eine ausführliche Untersuchung so wichtig.
Wo wird Hyaluronsäure unserer Gelenke gebildet?
Die Bildung von Hyaluron erfolgt in der Schleimhaut und den Knorpelzellen der menschlichen Gelenke. So sorgt der Stoff dazu, dass die Gelenkflüssigkeit ihre Viskosität er- und behält. So speichert Hyaluronsäure das Wasser im Bindegewebe und sorgt dafür, dass der Knorpel elastisch bleibt. Weiterhin werden die Knorpelzellen in ihrem Wachstum unterstützt. Ist das Gelenk gesund, so wird die Hyaluronsäure regelmäßig vom Körper abgebaut und auch wieder neu produziert.
Ist Sport ein wichtiger Faktor, um Gelenke mit Hyaluronsäure zu versorgen?
Die Flächen der Gelenke und auch der Knorpel werden nicht durchblutet. Allein die Gelenkflüssigkeit, oft auch als Synovialflüssigkeit bezeichnet, versorgt die beiden mit wichtigen Nährstoffen. Und genau in dieser Gelenkflüssigkeit ist ein sehr hohes Maß an Hyaluron enthalten. Treiben Sie regelmäßig Sport, so sorgen Sie dafür, dass die Synovialflüssigkeit bis in das Bindegewebe des Knorpels gelangt. Bewegen Sie sich nicht viel, so werden die Gelenke nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Ideale Sportarten sind etwa Walking, Radfahren, Gymnastik und Schwimmen.
Hilft Hyaluronsäure in Form von Kapseln, Tabletten oder Lebensmitteln gegen Arthrose?
Es liegen noch keine Studien vor, welche eine positive Wirkung von oraler Einnahme von Hyaluron auf die Beweglichkeit der Gelenke bestätigen würde. Allerdings ist es auch nicht erwiesen, dass die Kapseln von Hyaluronsäure schädlich sein könnten. So kann es auf jeden Fall nicht schaden, bei einer anfänglichen Arthrose den Körper zu unterstützen, in dem sie zusätzlich Kapseln einnehmen. Hinzu kommt, dass Hyaluronsäure auch für die Haut und das restliche Bindegewebe des Körpers eine positive Wirkung hat. Erste Effekte lassen sich meist nach etwa vier bis sechs Wochen erkennen.
Bei Kapseln oder Tabletten wird in vielen Fällen auf einen Wirkstoffkomplex aus Hyaluron, Glucosamin und Chondroitin gesetzt. Zusammen unterstützen die Stoffe die Regeneration der Knorpelzellen. Wichtig ist, dass die Kapseln nur bei einer intakten Darmschleimhaut eingenommen werden. Dann ist eine optimale Resorbierung der Mittel gegeben.
Wer spritzt Hyaluronsäure ins Gelenk?
Ihr Arzt übernimmt die Injektion von Hyaluron in das betreffende Gelenk. Zuerst wird die Stelle desinfiziert und anschließend erfolgt die Einspritzung des Mittels mit sehr feinen Nadeln. Gerade eine gründliche Desinfektion des Behandlungsbereichs ist wichtig, um Entzündungen im Gelenk zu vermeiden.
Soll die Hyaluronsäure in die Hüfte injiziert werden, so wird vorher eine Lokalanästhesie gemacht. Um eine exakte Positionierung der Injektion zu ermöglichen, wird in diesem Fall die Behandlung per Ultraschall-Technologie überwacht.
Zahlen Krankenkasse die Kosten für Hyaluron bei Arthrose?
Nein, generell bezahlen sich die Krankenkassen nicht die Kosten für Hyaluron Spritzen. Die Behandlung zählt zu den IgeL-Leistungen, sodass Sie leider selber dafür bezahlen müssen. Bei einigen privaten Krankenkassen besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Behandlung gezahlt wird.
Gibt es Alternativen zur Hyaluronsäure bei Arthrose im Knie, Hüfte oder anderen Gelenken?
Es gibt einige konservative Behandlungsmethoden, mit denen sich Arthrosebeschwerden lindern lassen. Dazu gehört beispielsweise Physiotherapie, mit welcher gezielt Muskeln aufgebaut werden können. Wichtig ist, dass Übergewicht vermieden und die Ernährung arthrosegerecht umgestellt werden sollte. Zeigen diese Therapien keine Wirkung mehr, kommt eine Injektionstherapie mit Hyaluron infrage. Eine Alternative wäre noch eine Eigenbluttherapie.
Wenn die konservativen Methoden keine Wirkung zeigen, zumindest auf einen längeren Zeitraum gesehen, so ist eine Operation eine Alternative, um die Beweglichkeit des Gelenks zu erhalten.
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